Locos de la Pelota vs. FC St. Fouli   4:4 (4:2)

Stark kämpfendes Fouli holt zwei Rückstande auf


Erneut stellt der FC St. Fouli seine Moral unter Beweis und fährt trotz klarer Überlegenheit nur wegen fünf Minuten Tiefschlaf keinen Dreier ein - Schulz: "Mit diesem Remis können wir leben"

Insgesamt 85 Minuten bestimmte St. Fouli die Partie in Freimann, hatte die Locos gut im Griff, verteidigten sicher. Wären da nicht die fünf Minuten vor der Pause gewesen ...
Insgesamt 85 Minuten bestimmte St. Fouli die Partie in Freimann, hatte die Locos gut im Griff, verteidigten sicher. Wären da nicht die fünf Minuten vor der Pause gewesen ...

München-Freimann (19.07.2015) - Auch wenn es am Ende nicht zum eigentlich verdienten Sieg reichte, kann der FC St. Fouli mit dem 4:4 (2:4)-Remis bei den Locos de la Pelota nach diesem Spielverlauf zufrieden sein. Gleich zweimal holte der Aufsteiger einen Rückstand auf und bewies somit einmal mehr, dass man die Foulis nie abschreiben sollte.

 

Bei erneut sommerlichen Temperaturen und ausgesprochen tollen Platzverhältnissen auf der Bezirkssportanlage an der Bauernfeindstraße ging es unter der Leitung von Referee Jürgen Fries in die Partie. Einer an sich ausgeglichenen Anfangsphase, folgte der obligatorische frühe Rückstand für den FC St. Fouli. Nach einer weiten und hohen Ecke von der linken Seite, setzte sich der Locos-Angreifer gegen den kleineren und somit chancenlosen Blerim Yaha durch und köpfte das Leder in hohem Bogen über Fouli-Keeper Tobi Wimberger hinweg zum 1:0 ins Netz (7.).

 

Die Gäste schüttelten sich kurz und versuchten die Partie mit ruhigem und überlegten Passspiel weiterzuführen, was gut gelang. Die Spielanteile waren schnell wieder auf Fouli-Seite. Der folgerichtige Ausgleich fiel allerdings nicht aus einer Kombination, sondern aus einer sensationellen Aktion von Youngster Andre Moosreiner. Der 17-Jährige bekam den Ball von Michi Schlammer auf die rechte Außenbahn gespielt und drosch den Ball in die Mitte. Das Leder drehte sich jedoch mit Effet ins Kreuzeck zum 1:1 - Marke Tor des Jahres (17.)!

 

St. Fouli bestimmte weiterhin die schön anzusehende Partie und setzte die Gastgeber stetig unter Druck. Torjäger Sahin Aykut erzielte dann in der 40. Minute die Führung für die Gäste, in dem er nach einer schönen Einzelleistung den Locos-Keeper mit einem Chip-Ball überlupfte.

 

Doch was dann geschah, ist kaum zu erklären. Innerhalb von fünf Minuten kippte das Spiel komplett, Fouli beging dreimal den gleichen Fehler und ließ sich auf der linken Abwehrseite mit langen Pässen überrumpeln. Dem sofortigen 2:2-Ausgleich (41.) folgten das 3:2 per berechtigtem Foulelfmeter (43.) und das 4:2 nach einem Konter (45.). Es folgte der Pausenpfiff und die Einschwörung, dass dieses Spiel nicht verloren werden würde, da man die Partie 40 Minuten lang kontrollierte.

 

Fouli mühte sich, kämpfte gegen die Temperaturen an, doch erst in der 72. Minute fiel der heiß ersehnte Anschlusstreffer. Jaha spielte einen Traumpass in die Schnittstelle der eng stehen Locos-Defensive auf Sahin, der den Ball zum 3:4 am starken Schlussmann der Gastgeber vorbei einnetzte. Es begann eine packende Schlussphase, in der St. Fouli immer wieder gegen die massiven Abwehrreihen der Locos de la Pelota anrannte und oft hängen blieb. Trotzdem steckte das Team nicht auf, glaubte weiter an sich und wurde in der 86. Minute belohnt. Benny Sorg gelang der entscheidende Ball auf Sahin, der mit seinem dritten Treffer den hochverdienten und stürmisch bejubelten 4:4-Ausgleich erzielte.

 

Beinahe hätte es sogar noch zum 5:4-Sieg gereicht, doch der Locos-Schlussmann verhinderte in allerletzter Sekunde mit einer Klasseparade den vierten Sahin-Treffer. So blieb es beim 4:4 in einem RBL-Spiel, das wirklich alles hatte. "Mit diesem Remis können wir nach diesem Spielverlauf gut leben", sagte Teammanager Daniel Schulz nach der Partie, "auch wenn insgesamt ein Sieg verdient gewesen wäre". Mit dem Punktgewinn hat St. Fouli nun 13 Punkte nach acht Spielen eingefahren - eine absolut positive Ausbeute für einen Aufsteiger.


FC St. Fouli: Wimberger -  Sorg, Abdiwali, Eichhorn, Nagy (Schimmelpfennig) - Schlammer, M. Moosreiner - A. Moosreiner (Schulz), Sahin (Weiß), Jaha - Schubert.

Tore: 1:0 Leshoff (7.), 1:1 A. Moosreiner (17.), 1:2 Sahin (40.), 2:2 Hertlein (41.), 3:2 Hertlein (43., FE), 4:2 Seger (45.), 4:3 Sahin (72.), 4:4 Sahin (86.)