FC St. Fouli vs. SpVgg Atalanta Locos   0:5 (0:3)

Viel Aufwand, wenig Ertrag: St. Fouli geht unter


Trübes Wetter, aber ein noch trüberes Ergebnis für den FC St. Fouli in Neuaubing gegen die Atalanta Locos.
Trübes Wetter, aber ein noch trüberes Ergebnis für den FC St. Fouli in Neuaubing gegen die Atalanta Locos.

München-Neuaubing (17.04.2016) – Es hat nicht sollen sein: Eine Woche nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg über die AC Cellaraters ging der FC St. Fouli gegen die SpVgg Atalanta Locos buchstäblich baden. Von der Cleverness des Gegners können sich die Foulis in den nächsten Wochen noch viel abschauen.

 

Am Ende blieben nur betretene Mienen und ratloses Schweigen. Nach einer über weite Strecken ineffektiven und naiven Leistung muss sich der FC St. Fouli der SpVgg Atalanta Locos mit 0:5 (0:3) geschlagen geben und kassiert somit die zweite Niederlage im laufenden Wettbewerb. Ein ärgerliches Ergebnis, hatten die Foulianer das Geschehen doch zumeist unter Kontrolle und wussten mit schönen Kombinationen zu gefallen. Letzten Endes scheiterte man jedoch an der eigenen Chancenverwertung und an cleveren Gästen, die Fouli das Spielgerät weitestgehend überließen, nur um nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und mit fast jedem Konter gefährlich vor dem St.-Fouli-Kasten auftauchten. „Wir verlieren 5:0, aber sind definitiv nicht die schlechtere Mannschaft. Ein Witz“, ließ ein fassungsloser Tobias Wimberger seinen Frust nach dem Spiel freien Lauf.


Mit nunmehr drei Punkten nach drei Spielen und einem Torverhältnis von 5:10 steht St. Fouli zwar auf Rang vier der Tabelle – dies ist aber weniger der eigenen Leistung als der späten Terminplanung der anderen Team geschuldet, die zum Teil erst an diesem Wochenende in die Saison starteten. Die Atalanta Locos setzen sich mit dem Sieg hingegen an die Tabellenspitze. „Wir haben es selber verbockt“, schlug Kris Nagy in dieselbe Kerbe wie die meisten seiner Teamkollegen. „So kann man nicht spielen.“


Dabei war zu Beginn der Partie noch alles gut: In Neuaubing entwickelte sich eine muntere Partie, in der sich die Locos in den ersten Minuten leichte optische Vorteile erspielen konnten. St. Fouli, das wieder auf Michi Schlammer, Benni Sorg und Andy Moosreiner zurückgreifen konnte , stand defensiv gut gestaffelt und war darauf bedacht, einen Fehlstart wie noch am Wochenende zuvor gegen die Cellaraters zu vermeiden. Das gelang auch. Bis auf ein paar harmlose Weitschüsse gab es nicht viel zu halten für Fouli-Keeper Tobias Wimberger. Auf der anderen Seite hatte Fouli auch einige Möglichkeiten aus der Distanz, doch die Schüsse von Schlammer und Lukas Praller waren entweder zu ungenau oder wurden von der engmaschigen Locos-Abwehr abgeblockt.

 

Als Fouli so langsam die Oberhand zu gewinnen schien, gab es die kalte Dusche. Nach einem weiten Abschlag tief in die eigene Hälfte verschätzte sich die komplette Fouli-Hintermannschaft und machte den Weg frei für die Nummer 11 der Locos. Der Stürmer ließ Torhüter Wimberger keine Chance - 0:1 (23.). Kaum hatten sich die Foulis von dem Schock erholt, schepperte es schon wieder. Abermals war es der Gäste-Offensive gelungen, die Fouli-Defensive mit einem hohen Ball auszuhebeln – ein platzierter Schuss ins rechte untere Eck bedeutete das 0:2 (26.).


St. Fouli drängte nun wütend nach vorne und kam ein ums andere Mal zu Großchancen. Blerim Jaha scheiterte jedoch mit einem Lupfer am herauseilenden Locos-Keeper, Wittmann (nach einer Ecke) ein paar Minuten später an sich selbst und dem glitschigen Boden. Es war die beste Phase des Spiels. Ein Treffer und das Spiel wäre wieder offen gewesen. So kam es, wie es angesichts des Spielverlaufs kommen musste. Freistoß Locos, fehlende Zuteilung, Kopfball ohne große Bedrängnis, Tor (42.). Das späte 0:3 rundete eine komplett verkorkste erste Halbzeit ab.


Nach der Pause machten sich die personellen und taktischen Wechsel bei St. Fouli (aus einem 4-4-2 wurde ein 3-5-2) bemerkbar. Wieder drängte die Heimmannschaft auf den Anschlusstreffer, wieder fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Eine nahezu sinnbildliche Szene gab es dann in der 53. Spielminute. Nachdem Fouli minutenlang über außen Druck erzeugte und drei Ecken nacheinander auf seinem Konto stehen hatte, leiteten die Locos nach einer wilden Befreiungsaktion den schnellen Gegenangriff ein – das 4:0 war die Folge, was gleichzeitig die endgültige Entscheidung bedeutete.


Nach dieser Szene plätscherte das Spiel ohne spielerische Highlights vor sich hin. Fouli – so hatte man den Eindruck – konnte, Atalanta wollte nicht (mehr). Alles deutete auf einen 4:0-Endstand hin, bis die Locos durch einen (eigentlich) harmlosen Freistoß auf 5:0 stellten. Die letzte gefährliche Aktion des Spiels passt in das Bild eines gebrauchten Tag. Mit hängenden Köpfen verließen die Foulis bei strömendem Regen den Platz.


„Eine Niederlage, die es nicht gebraucht hätte“, so war es nach dem Spiel aus jeder Ecke der Kabine zu hören. Gegen den SV-Soccer Zocker am nächsten Sonntag steht man nun bereits unter Zugzwang, um einen kompletten Fehlstart zu vermeiden. Spielerisch kann man jedenfalls auf das Geleistete aufbauen, einzig der Abschluss bereitet ein wenig Kopfschmerzen. Aber zumindest das Cellarates-Spiel hat ja bewiesen: Die Foulis wissen, wo das Tor steht. Und vor allem, wie man mit Rückschlägen umzugehen hat. Der Rest – da halten wir’s mit Jens Jeremies – ist „Schnee von morgen.“  

FC St. Fouli: Wimberger – Nagy, Eichhorn, Wittmann (A. Moosreiner), Sorg (Schulz) – Praller, Sauer – Körner, Schlammer (M. Moosreiner) – Jaha, Liebner.

Tore: 0:1 Döring (23.), 0:2 Hanslbauer (26.), 0:3 Brack (42.), 0:4 Döring (53.), 0:5 Morales (81.)